Fußball WM 2023 TV Spielplan & Livestream, VPN – Wer überträgt die WM 2023?

Inmitten der Vorfreude auf die heranrückende Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland, die am 20. Juli ihren Auftakt feiert, überschatten bedauerliche Unklarheiten die Vorfreude. Elf Wochen vor dem ersten Anstoß herrscht weiterhin Rätselraten darüber, welche europäischen Fernsehsender die packenden Spiele in ihre Wohnzimmer bringen werden. Mit Stand 25.Mai 2023 wissen wir immer noch nicht, welcher Fernsehsender die WM 2023 in Deutschland übertragen wird oder ob es gar keine TV Übertragung geben wird. Die FIFA will zu viel Geld: ARD, ZDF und RTL bzw. die Pay-TV Sender MagentaTV, Sky & DAZN wollen weniger zahlen. Der Aufwand für eine TV-Übertragung ist groß, die Einschaltquoten könnten aufgrund der morgendlichen Anstoßzeiten gering sein. Somit könnte es sich nicht lohnen die WM-Spiele zu übertragen.

Wer überträgt die Fußball WM 2023 in Neuseeland und Australien? (Copyright depositphotos.com)
Wer überträgt die Fußball WM 2023 in Neuseeland und Australien? (Copyright depositphotos.com)

 

Zusammenfassung zur Fußball WM 2023 TV Spielplan - Wer überträgt die WM 2023?

Zusammenfassung zur Frauen Fußball WM 2023

  • Bisher noch keine TV-Rechte in Deutschland vergeben (Stand 25.Mai 2023)
  • ARD, ZDF, RTL bisher ohne Einigung, auch Pay-TV Sender bisher nicht einig
  • WM Spielplan, Termine & Daten: 20.Juli bis zum 20.August 2023
  • WM 2023 Anstoßzeiten: Große Zeitverschiebung wegen der Ausrichtung in Australien (10 h) und Neuseeland (12h)
  • In Österreich zeugt ORF die WM-Spiele, allerdings keine WM-Quali der Nati
  • In der Schweiz zeigt die Spiele im SRF, RTS, RSI und RTR
  • VPN könnte die Lösung für deutsche Zuschauer sein

Noch keine Einigung, wer die Frauen WM 2023 in Deutschland überträgt

Die verschlungenen Pfade der Finanzverhandlungen scheinen der Auslöser dieser Ungewissheit zu sein. Enttäuscht zeigte sich FIFA-Präsident Gianni Infantino über die unzureichenden Angebote insbesondere der öffentlich-rechtlichen Sender aus den fünf führenden europäischen Ländern – Großbritannien, Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland. “Sie sind schlicht und einfach nicht akzeptabel”, betonte Infantino, wobei er sogar die radikale Option ins Spiel brachte, die Übertragungsrechte nicht zu verkaufen und die WM in diesen Ländern nicht auszustrahlen.

Insbesondere die öffentlich-rechtlichen Sender gerieten in Infantinos Kritik. Der FIFA-Präsident appellierte an sie, ihre Kritik an der ungleichen Bezahlung von Fußballerinnen und Fußballern mit entsprechenden Aktionen zu untermauern. Die FIFA habe bereits Schritte zur Angleichung der Preisgelder eingeleitet, so Infantino, doch einige Sender würden nur einen Bruchteil dessen bieten, was sie für die Übertragungsrechte der Männerturniere zu zahlen bereit wären. Die Frist für Gebote auf die deutschen TV-Rechte lief bereits am 14. Februar ab.

WDR-Intendant und ARD-Sportrechte-Federführer Tom Buhrow wies diese Vorwürfe jedoch zurück: “Im Moment kann man nicht wirklich von Verhandlungen sprechen”, sagte er, und kritisierte Infantino für seinen öffentlichen Druck. Buhrow betonte, dass echte Gespräche an einem Tisch stattfinden sollten, anstatt in der Öffentlichkeit.

ARD & ZDF haben Angebot an die FIFA abgegeben

Die ARD behauptete, ein marktgerechtes Angebot gemacht zu haben, das die Frauen-WM prominent bei ARD und ZDF ins Bild setzen würde. ZDF äußerte sich ähnlich, indem es erklärte, dass seine Angebote maßgeblich vom Marktwert des jeweiligen Sportrechts abhängen würden. Balkausky verwies zudem darauf, dass die WM 2023 das erste Frauen-Turnier sei, das separat von den Männern vermarktet wird und dass die Einnahmenverteilung Sache der FIFA ist.

Die Diskussion zieht weiter Kreise. Bundesinnenministerin Nancy Faeser forderte nachdrücklich eine baldige Lösung. “Ich appelliere sehr stark daran, den Menschen eine Teilhabe an diesem wunderbaren Fußballfest zu ermöglichen”, sagte sie. Buhrow äußerte sich ähnlich: “Wir sind stolz, dem Frauenfußball seit Jahrzehnten eine Bühne geboten zu haben und möchten das auch weiterhin tun, doch wir müssen realistisch bleiben.”

FIFA wird kritisiert

Auch in Australien und Neuseeland, den Gastgeberländern der WM, stieß das Vorgehen der FIFA auf Kritik. Moya Dodd, frühere Nationalspielerin Australiens und ehemaliges Mitglied des FIFA-Rats, bemerkte: “Es ist keine Überraschung, dass Sender nicht bereit sind, zweimal hohe Summen zu zahlen.” Rebecca Sowden, frühere Nationalspielerin Neuseelands, warnte: “Die Nichtübertragung der Spiele in den wichtigen europäischen Märkten wäre ein schwerer Schlag für den gesamten Frauenfußball.”

Die FIFA warnte jedoch auch, dass die unterschiedlichen Anstoßzeiten in Europa aufgrund der Zeitverschiebung ein Problem darstellen könnten. Trotzdem bleibt die Hoffnung auf eine schnelle Lösung, um dieses sportliche Großereignis zu feiern, das bereits im vergangenen Jahr bei der EM 2022 in England mit fast 18 Millionen Zuschauern im Finale eine enorme Begeisterung hervorgerufen hat.

VPN – die Lösung wenn es keine Einigung gibt

Es ist tatsächlich eine Option, auf ausländische Sendeanstalten zuzugreifen, wenn es zu keiner Einigung zwischen der FIFA und den deutschen Sendern ARD und ZDF kommt. Allerdings gibt es dabei einige wichtige Aspekte zu beachten.

Zunächst muss klar sein, dass das Umgehen von Geoblocking – also das Nutzen von Diensten, die in einem bestimmten Land blockiert sind – in vielen Fällen gegen die Nutzungsbedingungen des Dienstes verstößt. Der Zugriff auf einen Streaming-Dienst über ein Virtual Private Network (VPN) kann also rechtliche Konsequenzen haben, wenn der Anbieter dieses Vorgehen feststellt.

Eine weitere wichtige Sache zu beachten ist, dass die Qualität des Streams stark von der Qualität des VPNs abhängt. Einige VPNs können zu Verzögerungen oder Unterbrechungen im Stream führen, was das Erlebnis beeinträchtigen kann.

Es gibt auch das Problem der Sprache. BeinSports zum Beispiel bietet viele seiner Sendungen auf Arabisch, Englisch oder Französisch an, aber nicht auf Deutsch. Dies könnte ein Hindernis für Zuschauer sein, die nicht eine dieser Sprachen beherrschen.

Darüber hinaus kann es schwierig sein, einen passenden Anbieter zu finden. Nicht alle Sendeanstalten übertragen jedes Spiel, und die, die es tun, haben oft eigene Abonnementdienste mit eigenen Preisen und Bedingungen.

Schließlich ist es wichtig zu bedenken, dass die FIFA sehr aktiv darin ist, Urheberrechtsverletzungen zu verfolgen. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit mehrere Klagen gegen Websites und Dienste eingereicht, die seine Inhalte ohne Erlaubnis streamen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zwar möglich ist, die Frauen-Weltmeisterschaft 2023 über einen ausländischen Sender zu verfolgen, wenn es zu keiner Einigung zwischen der FIFA und den deutschen Sendern kommt, jedoch einige Hürden und Risiken bestehen. Es wäre am besten, wenn eine Einigung erzielt wird, damit die Spiele einfach und legal für alle Fans in Deutschland zugänglich sind.